Den
Erzählstrang dieses Romans bildet die Geschichte
der jüdischen Familie Glauber in Italien (Salomon
Glauber mit einer Vintschgerin katholisch verheiratet),
und die einzelnen Handlungsträger präsentieren
sich wie Perspektiven der dargestellten Verhältnisse.
Der Hintergrund dieses Werkes
gestaltet Weltthematik. Die Ereignisse um Nationalsozialismus,
Judentum und
Faschismus in Italien. Das Buch liest sich wie ein
Manifest der Toleranz gegen Vorurteile, Rassenideologie
und die verhängnisvollen Imperative der Macht.
Das
Buch ist auch in Analogie und als geheimer Vergleich
mit den Strömungen unserer Tage zu lesen, da
Fundamentalismen, radikale Ideologien, Gefühle
der Ressentiments wieder im Wachsen begriffen sind.
Dies
ist keine Ethik im trockenen Stil der Lehre, sondern
es ist spannende Erzählethik
unserer Zeit.
Pater Bruno Klammer
„In lapidarer Sprache und dennoch – oder
vielleicht gerade deswegen – nicht ohne Poesie
geht Hans Perting hier wiederum der Frage nach, nach
welchen Mustern sich ein Leben entwickelt. Beim Versuch
der Antwort stößt Perting hier auf ein
Geröll von Schicksalen, nota bene, authentischen,
wenn auch verfremdet, die sich in seltsamer und tragischer
Weise verflechten, und das, wie es nur in der Geistes-
und Geisterwelt Tirols denkbar ist.“
Prof. Herbert Rosendorfer
Burgeis und die große Welt. Christentum, Judentum.
Die Muster des Lebens. Das Ringen um Wahrhaftigkeit
konzentriert der Autor in der Figur des jungen Johann
Anton Glauber, vor dem Hintergrund von NS und Faschismus.
Mit der Überzeugungskraft der rituellen Erzählweise.
Ohne Floskel und Schnörkel, in spartanisch reduzierten
Textsequenzen verdichtet Hans Perting die Dimension
des Handelns, die festgemacht ist in so ursprünglichen
Motiven wie Glaube, Verlockung, Verstrickung.
Claudia Theiner
IM SECHSTEN ARM
323 Seiten, ISBN 88-88118-25-X
PROVINZ VERLAG
Mittwoch, 19. Oktober 2005
Kategorie: Kultur - Literatur
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